Hoppala, Heureka!

Vom Mut, neue Wege zu (er)finden

18. Juli 2023
Redaktionelles
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Viele Dinge sind in unserem Alltag selbstverständlich geworden und doch waren sie bei ihrer Erfindung eine kleine Sensation: Woraus besteht eigentlich eine Kaffeetasse? Wer hat die Papiertüte erfunden? Wie funktioniert eine Dusche? Wer hat sich das System der Treppe ausgedacht? Jede dieser Errungenschaften hat ihre ganz eigene Geschichte, eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie erleichtern uns das Leben ungemein.

Wenn wir also morgens eine Tasse Kaffee trinken, dann verdanken wir das unter anderem den Menschen, die schon im siebten Jahrtausend v. Chr. im Vorderen Orient Gefäße aus Lehm und Wasser fertigen. Denn dadurch veränderte der Mensch erstmals nicht nur die Form eines Rohstoffes, sondern auch das Material selbst: Es entstand der Vorläufer von Keramik. Wenn wir heute mit viel Geschick eine Anlage millimetergenau justieren, dann hat der „Homo habilis“, der „geschickte Mensch“, mit den ersten bearbeiteten Steinwerkzeugen vor rund 2,5 Millionen Jahren eine gute Basis dafür geschaffen.

Wenn wir heute von optischen Linsen sprechen, kleiner als ein Tausendstel Millimeter, dann denken wir nicht unbedingt darüber nach, dass schon vor über 2000 Jahren Sammellinsen zur Feuergewinnung eingesetzt wurden. Und nicht zuletzt der Entstehung von Schriftzeichen, dem Buchdruck oder auch dem Compiler für Computer haben wir es zu verdanken, dass Sie jetzt im Moment dieses Magazin in Ihren Händen halten.

Wer hat’s erfunden?

In vielen Fällen kann eine bahnbrechende Erfindung keiner konkreten Person zugeordnet werden oder der Urheber ist gänzlich unbekannt. Gerade in frühen Zeiten haben sich viele Dinge über mehrere Stufen und Epochen hinweg entwickelt, manchmal sogar zur gleichen Zeit an völlig unterschiedlichen Orten. Doch wie entstehen Erfindungen eigentlich und was macht eine Erfindung aus?

Per Definition handelt es sich um „kreative Leistungen, die auf der Anwendung von Erkenntnissen auf technischem Gebiet beruhen“. Dem zugrunde liegt ein Mangel, ein definiertes Problem, dessen Lösung wiederum systematisierbar und dokumentierbar sein muss. Das kann sowohl eine Verbesserung von etwas schon Vorhandenem sein als auch etwas grundsätzlich Neues. Nach dem Patentgesetz hingegen ist eine Erfindung „etwas wesentlich Neues im Sinne der Technik“. Doch nicht jede Erfindung kann oder muss patentiert werden. Manche werden dem ersten Anschein nach noch nicht einmal gebraucht. Googelt man „skurrile Erfindungen“ stößt man auf Miniregenschirme für Schuhe, fliegende Badewannen oder einen Butterstift für Toast. Braucht kein Mensch – oder eigentlich doch ganz praktisch?

Es gibt eine Reihe an Erfindungen, denen keine große Zukunft vorhergesagt wurde. So urteilte im Jahr 2007 der damalige Microsoft CEO Steve Ballmer, dass das iPhone keine Chance habe, auf dem Markt zu bestehen und niemand geringerer als der IBM-Chef selbst glaubte 1943, die Welt brauche höchstens fünf Computer. Selbst der Chef von Warner Brothers konnte sich 1927 wohl nicht vorstellen, dass irgendjemand die Stimme von Schauspielern hören wollte. Und nicht zuletzt Wilhelm II glaubte an das Pferd, nicht jedoch an das Automobil, das er für eine vorübergehende Erscheinung hielt.

Das Glück des Erfinders

Doch gerade vermeintliche Fehlschüsse führten nicht selten zu großen Errungenschaften. Man spricht in diesem Zusammenhang von Serendipität. Gemeint ist damit die unerwartete Beobachtung einer Sache, die ursprünglich nicht gesucht war, sich aber im Nachhinein als überraschende Entdeckung herausstellt. Penicillin, Teflon, Sekundenkleber – der Niederländer Pek Van Andel, bekannt als „Serendipitologe“, sammelte mehr als 1.000 Beispiele für zufällige Durchbrüche aus Wissenschaft und Technik. In den meistens Fällen scheiterten die Erfinder kläglich mit ihrer ursprünglichen Idee, doch der kreative Umgang mit dem Zufallsergebnis bescherte mitunter die ruhmvollsten Entdeckungen der Geschichte. Der Chemiker und Mikrobiologe Louis Pasteur sprach in diesem Zusammenhang vom „vorbereiteten Geist“, der für unverhoffte Erfindungen empfänglich sei. Also doch nicht Zufall, sondern vielmehr Einstellungssache? Tatsächlich scheint die Voraussetzung für diese Art von Glück eine geistige Haltung zu sein, die uns für Entdeckungen empfänglich macht. Der Wiener Digitalstratege Thomas Dori unterscheidet die passive und aktive Art, Raum für zufällige Entdeckungen zu schaffen. Im Businesskontext habe letzteres viel mit der Firmenkultur zu tun: Einfache Regeln wie „Ja, und…“ anstelle von „Ja, aber…“ zu pflegen, bewusst Raum für schräge Ideen zu schaffen oder divers zusammengestellte Teams können die Serendipität fördern. Zielorientiert forschen oder wild ausprobieren? Komplexitätsforscher haben herausgefunden, dass Fortschritt entsteht, wenn viele kleine Schritte und einige wenige hoch spekulative Gedankensprünge zusammenkommen. Besonders interessant daran: Ist ein Problem erst einmal gelöst oder eine bahnbrechende Erfindung auf den Weg gebracht, sieht man diese nicht mehr als glücklichen Zufall, sondern als Beleg für die eigenen Fähigkeiten.

Die großen Veränderungen des 21. Jahrhunderts

finden auf immaterieller Ebene statt: Künstliche Intelligenz,

Robotik, autonome Mobilität, Schnittstellen-

und Prozessoptimierung gehören zu den neuen

bahnbrechenden Erfindungen, die kontinuierlich

weiterentwickelt werden. Die zentrale Frage, die jeder

dieser Erfindungen zugrunde liegt: Geht das noch

besser? Denn zum Erfinden gehört auch, Bestehendes

immer wieder zu hinterfragen. Das betrifft nicht nur

die Kategorie Produkte, sondern vor allem deren Herstellung.

Bis eine Erfindung „marktreif“ ist, durchläuft

sie etliche Stationen entlang der Wertschöpfungskette:

Entwicklung, Produktion, Logistik, Vermarktung… all

dem liegen clevere Ideen, Optimierungen und technische

Errungenschaften zugrunde. Besonders die

Automatisierung birgt hier spannende Potenziale.

Kombiniert man zum Beispiel die vermeintlich gegensätzlichen

Megatrends der Individualisierung und

Standardisierung, entstehen neue disruptive Lösungen,

wie Automatisierungsmodule, die Robotik konfigurierbar

machen. Das Ergebnis: die vollautomatisierte

individuelle Massenproduktion.

Aber auch andere Megatrends wie Neo-Ökologie oder

Gesundheit bringen zahlreiche neue Lösungen hervor.

Allzu oft gibt es aber auch Entdeckungen, die im Verborgenen

bleiben, weil ihre Urheber schlichtweg nicht wissen,

wie sie diese an die Öffentlichkeit bringen können.

Spätestens seit der „Höhle der Löwen“ wird auch diesen

verkannten Genies eine Plattform gegeben. Startups

schießen wie Pilze aus dem Boden und wir fragen uns,

warum wir da nicht selbst draufgekommen sind. Fakt ist

aber, dass ein Großteil „simpler“ Erfindungen das Ergebnis

jahrzehntelanger Arbeit, Expertenwissen sowie

Herzblut ist und in den meisten Fällen vor allem eins:

Das Werk vieler Beteiligten, die jeden Tag daran arbeiten,

Lösungen zu finden, um Produkte und Prozesse

noch besser zu machen. Ob in der Technik, Wissenschaft

oder der Kunst – solange es den Menschen gibt, wird es

Erfindungen geben und jeder von Ihnen trägt täglich

dazu bei. Mit Ideen, Know-how und dem Mut, für eine

wichtige Sache einzustehen und niemals aufzugeben.

Sie haben gute Ideen? Gemeinsam bringen wir sie auf

die Strecke!

 

Menschen, Unternehmen und ihre Geschichten…

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… bilden den Kern meiner Arbeit. Die Wortwahl entscheidet dabei maßgeblich darüber, welche Bilder im Kopf Ihrer Leser:Innen entstehen. Als erfahrene Journalistin schreibe ich nicht an der Oberfläche, sondern lege Wert auf prägnante, klare Inhalte, formuliert in Ihrer individuellen Sprache.

Erzählen Sie mir von Ihrer Welt und ich werden sie Ihrem Publikum zugänglich machen. Mit Ihrem Buch, Ihrem Kundenmagazin, Ihrer gesamten Kommunikation.